Sexuelle Identität und Geschlechtervielfalt
Die Chancengleichheit der Geschlechter ist ein gut etabliertes Handlungsfeld an der Humboldt-Universität zu Berlin. Diversitätsorientierte Gleichstellungspolitik umfasst jedoch mehr als die binäre Geschlechterordnung - also die Vorstellung, dass es genau zwei auf biologischen Merkmalen beruhende Geschlechter gibt, Männer und Frauen.
Menschen, die in ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechteridentität von dieser Norm abweichen, sind durch gesellschaftlichen Ausschluss und Diskriminierung gefährdet, auch im Universitätsalltag. Diese Menschen werden häufig mit dem Kürzel LGBTI oder LGBTQ zusammengefasst – lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und intersexuelle Personen. Der Begriff queer kann als übergreifende Beschreibung von Identitäten verstanden werden, die von der Cis-Heteronormativität abweicht. Damit ist die gesellschaftliche Norm gemeint, sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zu identifizieren und eine heterosexuelle Orientierung zu haben.
Klare Linie gegen Homo- und Transphobie
Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität oder der sexuellen Orientierung widersprechen klar dem Selbstverständnis der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Humboldt-Universität ist daher Teil des „Bündnis gegen Homophobie“ geworden. Das Bündnis hat das Ziel, jeglicher Form von Diskriminierung aufgrund der individuellen sexuellen Orientierung entgegenzutreten.
Unter den Teilnehmer:innen der Umfrage "Vielfalt an der HU" haben 23 Prozent bereits einmal eine Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität beobachtet oder erlebt, bei der sexuellen Orientierung sind es 18 Prozent. Betroffene, die Unterstützung bei Diskriminierungserfahrungen oder anderen Fragen benötigen, können sich neben den Frauenbeauftragten auch an das Referat queer_Feminismus oder die Transberatung des RefRats wenden.
Fortlaufender Handlungsbedarf
Der Fokus auf Diversität geht einher mit einer reflektierenden Geschlechterpolitik, die die zweigeschlechtliche Norm und die daraus resultierende Diskriminierung in den Blick nimmt. In Anbetracht der Umfrageergebnisse ist klar, dass es an der Humboldt Universität einen fortlaufenden Handlungsbedarf bezüglich der Gleichstellung von LGBTI Hochschulangehörigen gibt. Insbesondere die Anerkennung der selbstgewählten Vornamen von trans, inter und nicht binären Studierenden ist hierbei noch ein Handlungsfeld, an dessen Umsetzung momentan gearbeitet wird. Insbesondere die Anerkennung der selbstgewählten Vornamen von trans, inter und nicht binären Studierenden ist hierbei im Fokus. Oft dauern Verfahren zur Namensänderung im TSG ("Transsexuellengesetz") eine lange Zeit und sind mit Pathologisierungen und hohen Kosten verbunden. In der Zwischenzeit ist es für viele betroffene sehr schwer ihren Alltag und ihr Studium zu bestreiten. Daher ist die Anerkennung der Geschlechtsidentität von besonderer Bedeutung für eine diskriminierungsfreie Universität.
Diskriminierungsfreies Zusammenleben aller Geschlechter
Der Leitfaden geschlechtergerechte Sprache gibt Hinweise darauf, wie nicht-binäre oder trans Personen diskriminierungsfrei in den Universitätsalltag einbezogen werden sollten und erklärt im Glossar die wichtigsten Grundbegriffe. Das sogenannte Gendersternchen dient beispielsweise als Platzhalter für alle Geschlechtsidentitäten jenseits von „Frau“ und „Mann“. Insbesondere die gewählten Bezeichnungen von Angehörigen der Universität wie Anrede, Namen und Pronomen sollten unbedingt respektiert werden.
Weiterführende Informationen zu den Queer Studies als Forschungsfeld an der HU finden sich beim Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien.
Weiterführende Ressourcen an der HU
Bündnis gegen Homophobie
www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/oktober18/nr_181031_00
RefRat queer_Feminismus // Transberatung
www.refrat.de/queer_fem.html
www.refrat.de/beratung.trans.html
Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien
www.gender.hu-berlin.de/de/index
Leitfaden geschlechtergerechte Sprache
frauenbeauftragte.hu-berlin.de/de/informationen/geschlechtergerechte-sprache/leitfaden-geschlechtergerechte-sprache-humboldt.pdf